Staatliches Museum Schwerin:
Freier Eintritt und deutlich erhöhte Spende für die Modernisierung

 

Hamburg/Schwerin (03.05.2023) - Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Mäzen Alexander Otto und Kulturministerin Bettina Martin haben am Mittwoch gemeinsam mit Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier auf der Museumsbaustelle in Schwerin über die Modernisierungsarbeiten und die Neukonzeption des Staatlichen Museums Schwerin informiert. Mäzen Alexander Otto erhöht seine Spende für das Vorhaben von 5 auf 7,5 Millionen Euro und seine Stiftung ermöglicht zudem für zwei Jahre freien Eintritt.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagte: „Die Modernisierung des Staatlichen Museums ist gut gestartet. Das Museum wird künftig noch attraktiver. Ich bin sicher, dass es nach Abschluss der Sanierung weit über die Grenzen der Stadt hinaus Besucherinnen und Besucher anziehen wird. Wir alle freuen uns schon auf die Wiedereröffnung. Hier entsteht ein völlig neues Kulturerlebnis, das zum längeren Verweilen einlädt und ein beliebter Treffpunkt für die Schweriner und Schwerinerinnen und ihre Gäste wird. Ich danke der Dorit & Alexander Otto Stiftung für ihre großzügige Spende und die gute Zusammenarbeit. Ich finde es eine sehr schöne Idee, dass der Eintritt nach der Wiedereröffnung in den ersten zwei Jahren kostenfrei sein soll. Sie öffnet das Museum für alle Menschen. Deshalb wird das Land für zwei weitere Jahre den Eintritt übernehmen. Nach der Sanierung ist der Eintritt also für vier Jahre frei.“

Mäzen Alexander Otto erklärte: „Kern der Modernisierung ist die weitgehende Wiederherstellung der ehemals hochwertigen historischen Böden, Decken und Wände der Räume im Erdgeschoss. Die höhere Aufenthaltsqualität, die gewachsene Ausstellungsfläche und eine bessere Orientierung beim Rundgang machen den Museumsbesuch zukünftig zum Erlebnis. Damit sich die Menschen nach der Wiedereröffnung selbst ein Bild davon machen können, ermöglicht meine Stiftung allen Besuchern zwei Jahre freien Eintritt. Ich hoffe, dass sie danach alle oft und gern wiederkommen.“

Kulturministerin Bettina Martin erläuterte: „Die bauliche Modernisierung ist der große Impuls für die inhaltliche Neukonzeption des Staatlichen Museums. Wir schaffen hier ein bürgernahes Staatliches Museum im digitalen Zeitalter. So eine Chance gibt es nur einmal in 50 Jahren. Wir verbinden Spaß, Freude, Überraschung, Neugierde, Kunstgenuss und erleichtern den Zugang zur Kunst und zum Museum. Das Haus wird dabei barriereärmer und wir eröffnen mit dem neuen Mediaguide oder Angeboten für Kinder und Familien neue digitale und auch analoge Vermittlungswege für die Kunst. Vergrößerte Ausstellungsflächen erlauben es zudem, mehr Schätze vorzustellen. Die Besucherrundgänge werden dabei zu Entdeckungstouren - auch in völlig neue Räume und Erlebnisse wie beispielsweise ‚The View‘, mit Ausblicken auf das Schweriner Schloss und den Schweriner See. Die modernen Standards stärken das Staatliche Museum als Kulturvermittler. Es wirkt wieder inspirierend in die Stadt, weit in das Land hinein und darüber hinaus.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue teilte mit: „Nach dem im Jahr 2016 fertig gestellten Erweiterungsbau für die Galerie alter und neuer Meister ist das Land auch an den aktuellen Baumaßnahmen beteiligt. Neben der Erneuerung der Beleuchtungsanlagen und der Ausstattung des Cafés und des Museumsshops in Höhe von ca. 1,8 Mio. Euro führt das zuständige Bau- und Liegenschaftsamt Schwerin auch die bereits laufende Sanierung aller Außenfassaden und die Neugestaltung des Innenhofs in Höhe von ca. 10 Mio. Euro fort. Ich bin mir sicher, dass wir mit der Modernisierung dieses historischen Gebäudes das Angebot für die zukünftigen Museumsbesucherinnen und -besucher deutlich verbessern werden.“

Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier erklärte: „Ich freue mich, dass eines der wichtigsten Gebäude des Residenzensembles Schwerin jetzt behutsam modernisiert wird. Das zwischen Staatstheater und Schloss gelegene Staatliche Museum ist mit seinen erstklassigen Sammlungen für Kunstbegeisterte aus Nah und Fern ein Begriff. Durch die Modernisierung können künftig noch mehr Kunstschätze gezeigt und besser präsentiert werden. Das ist ein echter Gewinn für die Kulturstadt Schwerin, die sich mit dem Residenzensemble um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe bewirbt.“

Bei einem Rundgang über die Baustelle stellte das Projektteam die Modernisierungspläne für das Café und den Eingangsbereich anhand von Visualisierungen der neugestalteten Räume und Materialmustern beispielsweise für den Holzfußboden vor.

Mit der erhöhten Spende der Dorit & Alexander Otto Stiftung sollen die wegen der rasanten Preisentwicklung stark gestiegenen Baukosten aufgefangen werden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern trägt 1,8 Millionen Euro für die ergänzenden Maßnahmen im Inneren des Staatlichen Museums und investiert rund 10 Millionen Euro für die bereits laufende Sanierung aller Fassaden und die Neugestaltung des Innenhofs.

Die Bauarbeiten haben wegen des zusätzlichen Abstimmungsbedarfs aus dem UNESCO-Welterbe-Antrag der Stadt Schwerin Ende 2022 begonnen. Die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums ist für Sommer 2025 vorgesehen.

Ein eigens für die Modernisierung eingestellter Restaurator begleitet die Arbeiten, die mit den verantwortlichen Denkmalschützern bei Stadt und Land sehr eng abgestimmt sind.

Der Abbruch der Fußbodenbeläge ist bereits abgeschlossen, aktuell finden die Rohbauarbeiten an Decken und Wänden statt. An Wänden und Säulen sind historische Farbschichten zum Teil freigelegt und werden untersucht.

Die ehemals hochwertigen historischen Böden, Decken und Wände der Räume im Erdgeschoss werden weitgehend wiederhergestellt.

Der seeseitige Zugang im Erdgeschoss wird wieder geöffnet, wodurch das Museum zukünftig über einen weiteren barrierearmen Zugang erschlossen wird. Damit wird der Zugang insgesamt barriereärmer.

Durch die Umnutzung und Erschließung ehemaliger Depot- und anderer Flächen gewinnt die Ausstellungsfläche insgesamt fast 400 qm hinzu.

Unter Einbeziehung des renommierten Berliner Ausstellungsgestalters Duncan McCauley erarbeitet das Museumsteam unter Leitung von Direktorin Dr. Pirko Zinnow das neue Ausstellungs- und Wegeleitkonzept. Der Rundgang durch die Ausstellung wird barrierearm.

Der neu gestaltete Kreativraum lädt Besuchende, insbesondere Kinder und Jugendliche, dazu ein, selbst künstlerisch tätig zu werden.

Das Café mit Buchladen wird aufwändig umgestaltet, die die Verweilqualität steigt in hohem Maße.

Die Außenanlagen werden u.a. durch Bänke und Fahrradständer aufgewertet.

Alexander Ottos Unternehmen ECE verantwortet die Projektsteuerung des Modernisierungsprojekts und plant gemeinsam mit dem Staatlichen Amt für Bau und Liegenschaften Schwerin sowie der Museumsleitung die Baumaßnahmen. Die ECE nutzt für die Modernisierung ihre Expertise aus Bauprojekten wie beispielsweise der Modernisierung der Hamburger Kunsthalle. Wie schon bei der Hamburger Kunsthalle ist auch bei der Modernisierung des Staatlichen Museums Schwerin das Hamburger Architekturbüro LH Architekten mit der Planung beauftragt.

In der Steuerungsgruppe aus Vertretern der Stiftung, des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, der Staatlichen Schlösser Gärten und Kunstsammlungen, der Fachabteilung des Finanzministeriums und dem Staatlichen Amt für Bau und Liegenschaften Schwerin werden alle wesentlichen Planungsthemen diskutiert und einvernehmlich entschieden.

 

Das Staatliche Museum Schwerin

Die Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin umfassen heute weit mehr als 100.000 Kunstwerke, darunter Gemälde, Plastiken, Münzen, Waffen, kunsthandwerkliche Arbeiten, Möbel sowie moderne Objekte und Installationen. Neben der Kernsammlung Alter Kunst liegt ein besonderer Fokus auf der zeitgenössischen Kunst. Das Staatliche Museum Schwerin bewahrt, pflegt, erforscht und präsentiert Kunstschätze internationalen Ranges von der Antike bis zur Gegenwart. Im Auftrag von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (1823–1883) wurde der Museumsneubau 1882 eröffnet. Der Architekt Hermann Willebrand (1816–1899), ein Schüler Friedrich August Stülers, entwarf den damals technisch wegweisenden Museumsneubau nach modernsten Gesichtspunkten. Das Museum gehört zur oberen Landesbehörde Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern, die die staatlichen Kunstsammlungen des Landes betreut. Direkt am Schweriner See und am Alten Garten gelegen, prägt das Museum - gemeinsam mit dem Schweriner Schloss, dem Staatstheater, der Staatskanzlei und dem Alten Palais - einen der wenigen komplett erhaltenen historistischen Plätze in Deutschland.

Dorit & Alexander Otto Stiftung

Die Dorit & Alexander Otto Stiftung wurde 2011 von dem Hamburger Unternehmerpaar errichtet. Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt in der Förderung der Kunst, Kultur und Medizin. Zu den Förderprojekten der Stiftung zählen die Modernisierung der Hamburger Kunsthalle, die Restaurierung der St. Katharinen-Kirche in Hamburg, die Bereitstellung mobiler Arztpraxen während der Flüchtlingskrise, die Unterstützung von Kulturschaffenden während des Corona-Lockdowns und die Hilfe für die Hamburger Tafel. Mehr unter: www.dorit-und-alexander-otto-stiftung.de

ECE Group

Die ECE Group ist als international im Immobilien- und Investmentgeschäft aktives, inhabergeführtes Familienunternehmen erfahren im professionellen Management von Shopping-Centern (u.a. dem Schlosspark-Center Schwerin), der Planung und Realisierung von Wohnungsprojekten, Bürogebäuden, Logistikzentren, Hotels und der Entwicklung ganzer Stadtquartiere bis hin zum Management spezialisierter Immobilienfonds. 1965 von Versandhauspionier Professor Werner Otto (1909-2011) gegründet, befindet sich die ECE bis heute im Besitz der Familie Otto und wird seit 2000 von Alexander Otto, dem Sohn des Firmengründers, geführt. Als langfristig orientiertes Familienunternehmen steht die ECE für nachhaltiges Handeln und vielfältiges gesellschaftliches Engagement. Wiederholt hat die ECE ihre Immobilienkompetenz im Rahmen von gesellschaftlichem Engagement eingebracht, u.a. bei der Modernisierung der Hamburger Kunsthalle und des Hamburger Rothenbaum-Tennisstadions, der Neugestaltung des Hamburger Jungfernstiegs sowie beim Bau des HSV-Nachwuchsleistungszentrums. Mehr unter: www.ece.com

 

Kontakt:

Michael Fengler
Pressesprecher
Ministerium für Wissenschaft, Kultur,
Bundes- und Europaangelegenheiten
des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Tel. 0385/58818003
Michael.fengler@wkm.mv-regierung.de

Rando Aust
Dorit & Alexander Otto Stiftung
Stiftungssprecher
Tel. 0170-4546995
info(at)dorit-und-alexander-otto-stiftung.de