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Mobile Arztpraxen für Flüchtlingsversorgung

Die gesundheitliche Versorgung der Geflüchteten stellte die Stadt Hamburg inklusive ihrer medizinischen Einrichtungen während der Flüchtlingskrise 2015/16 vor eine große Herausforderung. Um die Lage vor Ort kurzfristig zu verbessern, stattete die Dorit & Alexander Otto Stiftung Hamburger Erstaufnahmeeinrichtungen mit zehn mobilen Arztpraxen aus. Diese speziell ausgestatteten Container (Refugee First Response Center) verfügten neben der einfachen medizinischen Ausstattung (u.a. Behandlungsliege, Medizinschrank, Wartebereich) über einen schnellen und hochflexiblen Dolmetscherdienst mit Bild und Ton. Durch diese Technik waren die Ärzte vor Ort in der Lage, an zwei Plätzen im Container gleichzeitig Dolmetscher in rund 50 verschiedenen Sprachen direkt per Live-Videoübersetzung einzubinden.

Der erste Container wurde als Prototyp erfolgreich in der Erstaufnahmeeinrichtung am Rugenbarg in Altona eingesetzt. Die Einrichtung befand sich in der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes. Der ärztliche Dienst wurde durch das Gesundheitsamt Altona organisiert. Ärzte des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf führten die Sprechstunden zur medizinischen Versorgung der rund 800 Flüchtlinge vor Ort durch.

Folgende Partner haben sich für das Flüchtlingsprojekt engagiert: Dorit & Alexander Otto Stiftung, avodaq AG, Cisco Systems, MLOVE Foundation, SAVD Videodolmetschen GmbH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Gesundheitsamt Altona, Gesundheitsbehörde Hamburg und DRK-Kreisverband Hamburg Altona/Mitte.

Das Projekt wurde 2017 im Rahmen des unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehenden Bundeswettbewerbs als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ prämiert.

Im Rahmen der Nachhaltigkeit wurden die Medizincontainer auch nach dieser Zeit vom DRK an verschiedenen Standorten eingesetzt und stehen aktuell Schutzsuchenden aus der Ukraine in Hamburg und in Kiew zur Verfügung.